Eine neuere Studie belegt ein erhöhtes Risiko für 28 Krankheiten bei jenen Kindern, denen die Mandeln (Tonsillektomie) und/oder Adenoiden (Adenoidektomie) entfernt wurden. Allein in den USA müssen jedes Jahr eine Million Kinder diese quälende Prozedur über sich ergehen lassen.
Nehmen wir zum Beispiel den Fall von Benny, der 1960 in den USA geboren wurde. Als er noch in den Kindergarten ging, wurden ihm die Polypen entfernt. Er litt schon eine ganze Zeit an Asthma, und zwar so schwer, dass er mehrmals im Jahr im Krankenhaus eine Notfallbehandlung bekam. So „musste“ die Adenoidoperation durchgeführt werden, um die Verstopfung der Nasennebenhöhlen abzumildern. Doch besser wurde davon nichts. Ganz im Gegenteil, mit 16 Jahren mussten dann die Nasennebenhöhlenpolypen raus und gleichzeitig die Septumdeviation korrigiert werden. Dabei handelt es sich um eine Verbiegung oder Verschiebung des Nasenscheidewandknorpels.
Endlich erbringt eine dänische Studie den wissenschaftlichen Nachweis darüber, dass die Entfernung von Mandeln und Adenoiden mit keinem vernünftigen Risiko-Nutzen-Verhältnis verbunden ist. Bei den Mandeln handelt es sich um lymphatische Organe, die sich am Eingang des Verdauungs- und Atmungssystems befinden. Da die Menschen schon immer unter deren schmerzhafte Entzündung litten, sind Extraktionsverfahren dazu schon seit mehr als 3000 Jahren dokumentiert.
Gerade bei Kindern vor der Pubertät entzünden sich die Mandeln recht häufig, das mag damit zusammenhängen, dass sie wie Organe des Immunsystems fungieren. Die Folge ist, dass Tonsillektomien, gern auch zur Prophylaxe, viel zu oft verschrieben werden. Gleiches gilt für die Adenoidentfernung. Die im Juni 2018 durchführte dänische Studie an mehr als einer Million Kindern lieferte nun überzeugende Argumente gegen die Tonsillektomie.
Im Rahmen der Studie haben Wissenschaftler der Universität Kopenhagen und der australischen Universität Melbourne auf Gesundheitsakten von 1.200.000 Kindern zugegriffen. Fast 12.000 Kinder hatten sich einer Tonsillektomie unterzogen, bei knapp 17.500 Kindern war eine Adenoidektomie erfolgt (Entfernung der Lymphdrüsen hinter und oberhalb der Mandeln) und knapp 31.400 Kinder konnten einen kombinierten Eingriff (Mandeln und Adenoide) vorweisen. Anderen schwerwiegende Gesundheitsprobleme lagen bei diesen Kindern aber nicht vor. Es ging dabei um die Beobachtung der gesundheitlichen Entwicklung der Probanden beginnend in einem Alter unter 15 Jahre bis weit in ihre 30er Jahre hinein.
Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im „Journal of the American Medical Association Otolaryngology Head and Neck Surgery“. Dabei wurden die Auswirkungen einer operativen Mandel- und/oder Adenoidentfernung auf die zukünftige gesundheitliche Entwicklung als „erheblich“ eingestuft, weil signifikant vermehrt auftretende Erkrankungen wie Grippe, chronische Bronchitis, Lungenentzündung, Asthma und Emphysem festzustellen waren. Wem die Mandeln und Adenoiden entfernt wurden, muss mit einem mehr als vierfachen Risiko für Sinusitis, Innenohrentzündungen und Allergien rechnen.
Bei den Erwachsenen traten Hautkrankheiten sowie Augen- und Parasiteninfektionen um 78 Prozent häufiger auf, wenn sie sich früher einer der erwähnten Operationen unterzogen hatten.
Schutzbarrieren gegen invasive Viren und Bakterien
Invasive Bakterien und Viren neigen sehr dazu, sich in dem empfindlichen und zugleich empfänglichen Gewebe des Rachens und der Lunge einzunisten. Die Drüsen sind extra so positioniert, dass sie eine wichtige Filterfunktion ausüben können. Daher sollten die behandelnden Ärzte unbedingt versuchen, eine Mandel- oder Adenoidentfernung so lange wie möglich hinauszuzögern, damit sich das Immunsystem des kindlichen Patienten erst einmal vollständig entwickeln kann.
Wir sollten immer in Betracht ziehen, dass unsere inneren Organe nicht voneinander isoliert arbeiten, sodass fehlerhafte Körperteile eben einfach mal ohne Konsequenzen herausgeschnitten werden können. Es ist daher dringend erforderlich, dass diese Erkenntnisse von der Schulmedizin unverzüglich berücksichtigt und therapeutisch integriert werden.
Noch ist es leider Realität, dass die Schulmedizin routinemäßig die Organentnahme als „Standard der Pflege“ empfiehlt. Organe wie die Schilddrüse, Prostata oder Brust werden immer wieder aufgrund fehlgeleiteter Krebsvorsorgeprogramme entfernt, weil die medizinischen Prognostiker ihren Patienten bei Nichtzustimmung den sicheren Tod androhen. Dabei gibt sogar das National Cancer Institute der USA unumwunden zu, dass es sich bei vielen diagnostizierten Krebserkrankungen lediglich um gutartige Läsionen epithelialen Ursprungs handelt.
Wir müssen endlich ernsthaft zum Vorsorgeprinzip und zu dem grundlegenden medizinethischen Grundsatz „keinen Schaden anzurichten“ zurückfinden und dies als übergeordnete Leitlinie begreifen, wenn wir (kurzerhand) „empfohlene Standards“ für Therapien festlegen.
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Beitragsbild: pixabay.com – naturalherbsclinic