Für fast 70 Prozent der Weltbevölkerung ist Teetrinken eine tägliche Selbstverständlichkeit. Circa 84 Prozent des 2019 in den USA konsumierten Tees waren schwarzer Tee und nur 15 Prozent waren grüner Tee. Beide Sorten werden aus den Blättern von Camellia sinensis hergestellt. Die angewendete Verarbeitungsmethode entscheidet schließlich über den Geschmack und die Farbe des Getränks.
Die Blätter für den schwarzen Tee werden der Luft ausgesetzt und oxidieren, wodurch sich die dunkle Farbe ergibt. Grüner Tee wird dagegen aus jungen, nicht fermentierten Teeblättern gemacht, die im weiteren Verfahren verwelken und dann gedämpft und noch in einer Pfanne gebrannt werden. Als gesundheitlich besonders vorteilhaft erweisen sich diese drei Formen des grünen Tees:
- Grüntee-Extrakt
- Matcha
- L-Theanin
Grüntee-Extrakt
Zu den häufigsten Komplikationen bei Diabetes gehört die diabetische periphere Neuropathie (DPN). Es handelt sich dabei um Nervenschädigungen, die zu Kribbeln, Taubheitsgefühl, Schwäche und Schmerzen führen, insbesondere in den Armen und Beinen sowie an den Füßen und Händen.
Die konventionelle Behandlung umfasst unter anderem topische Schmerzmittel (lokale Anwendung), Antidepressiva und Opioide, das heißt, wir reden hier von starken Nebenwirkungen, wobei aber die Ursache der Erkrankung in keiner Weise bekämpft wird.
Grüner Tee enthält Catechine, Aminosäuren und Polyphenole wie Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG), denen die folgenden Eigenschaften nachgesagt werden:
- Hypolipidämisch (Blutfette senkend)
- Entzündungshemmend
- Antioxidativ
Schauen wir kurz auf die Ergebnisse einer 16-wöchigen Studie, bei der 194 DPN-Patienten entweder Grüntee-Extrakt oder ein entsprechendes Placebo bekamen. Bei den Teilnehmern der Grüntee-Gruppe wurden folgende Verbesserungen festgestellt:
- Begünstigung der Insulinresistenz und Glukosehomöostase
- Verringerung des morgendlichen Insulinspiegels
- Gewichtsabnahme
- Hinsichtlich des Insulin- und Lipidspiegels wurde die Wirkung des Diabetesmedikaments Metformin sogar übertroffen.
- Entzündungshemmende und blutdrucksenkende Wirkung
Matcha für die kognitiven Funktionen
Matcha wird durch Trocknen und Mahlen der Blätter des grünen Tees zu einem feinen Pulver hergestellt. Die Stoffe Catechin, Theanin und Koffein bleiben dabei recht gut erhalten. Japanische Forscher fanden heraus, dass täglicher Matcha-Konsum die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit bei älteren Erwachsenen, aber auch bei Menschen mittleren Alters deutlich steigert.
Mit Blick auf die Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren wurde folgendes Experiment gemacht: 42 Studienteilnehmer nahmen über zwei Wochen zwei Gramm Matcha in Kapselform ein. Dabei wurden sie gezielt einem leichten psychischen Stress ausgesetzt, weil ja bekannt ist, dass Stress die kognitiven Funktionen beeinträchtigt. Tatsächlich konnte ein signifikant höheres Maß an Aufmerksamkeit bei der Matcha-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe festgestellt werden.
Die Pflanzen, die zur Herstellung von Matcha verwendet werden, sind während bestimmter Wachstumsperioden beschattet. Dadurch konzentrieren sich in ihnen die Stoffe Theanin und Catechin besonders auf. Der sich daraus ergebende Einfluss auf die kognitiven Funktionen betrifft auch die Angst, die dadurch reduziert wird.
L-Theanin verbessert die Gehirnfunktion
Die Aminosäure steckt vor allem in den Blättern und Pilzen von Camellia sinensis. In Kombination mit Koffein verbessern sich die Konzentrationsfähigkeit und die Stressresilienz. Im Rahmen einer japanischen Studie wurden die kognitiven Wirkungen einer Einzeldosis von L-Theanin über zwölf Wochen an Erwachsenen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren näher untersucht.
Besonders interessant war dabei, dass sich Vorteile bereits nach der ersten Einzeldosis bemerkbar machten. Diese Studie arbeitete mit relativ hohen Einzeldosen von 100,6 mg L-Theanin. Eine Tasse grüner Tee enthält im Vergleich dazu ungefähr 25 mg Theanin.
Abschließende Anmerkung
Die hier aufgeführten Vorteile können Sie natürlich auch dadurch „genießen“, dass Sie jeden Tag einfach nur bis zu drei Tassen grünen Tee auf althergebrachte Weise trinken. Dass grüner Tee vor Alzheimer und Demenz schützt und was dabei zu bedenken ist, darüber wurde Anfang Januar 2019 u.a. hier berichtet: https://naturheilt.com/blog/gruener-tee-schuetzt-alzheimer-demenz/
Übrigens: Wenn Sie solche Themen interessieren, dann empfehle ich folgenden Newsletter von René Gräber. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel. Tragen Sie dazu einfach hier unten ihre E-Mail Adresse ein:
Beitragsbild: fotolia.com – Natali Terr
Hinterlasse ein Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!