Erkältungen und grippale Infekte sind die häufigsten Ursachen für Arztbesuch, Arbeitszeit- und Schulausfälle. Jeder Erwachsene hat durchschnittlich zwei bis vier Erkältungen jährlich. Das ist auch in dieser Saison nicht anders, auch wenn wir bei Fieber, Hals- und Gliederschmerzen natürlich im Moment als erstes an die Schweinegrippe denken.

Doch warum läuft unsere Nase und kratzt der Hals, sobald die ersten Blätter von den Bäumen fallen?

Dr. Joseph Mercola erklärt es damit, dass wir uns, sobald die Außentemperaturen sinken, lieber in warmen, gemütlichen Räumen als an der frischen Luft aufhalten. Unsere Haut bekommt weniger Sonnenlicht ab, das wir aber zur Herstellung von Vitamin D dringend benötigen, wenn wir es nicht in ausreichenden Mengen mit der Nahrung aufnehmen.

Ein Mangel an Vitamin D macht uns anfälliger für Viren, die in geschlossenen Räumen noch dazu leichter von einer Person auf die andere übergehen. Es ist also ganz und gar nicht so, dass die Krankheitserreger besonders gehäuft in der kalten Jahreszeit auftreten, wie man vielleicht vermuten könnte. Vielmehr kann sich unser Körper nur in der kalten Jahreszeit nicht so effektiv gegen sie schützen.

Da Erkältungen und Grippeinfektionen ausschließlich durch Viren ausgelöst werden, ist es außerdem völlig unsinnig, mit Antibiotika gegen die Krankheitserreger vorzugehen. Denn diese helfen zwar gegen Bakterien und Pilze, nicht aber gegen Viren, deren Strukturen völlig anders aufgebaut sind und deren Vermehrungszyklen auch nicht mit denen anderer Krankheitskeime zu vergleichen sind.

Es gibt natürlich die seltene Ausnahme, dass der durch eine Virusinfektion bereits geschwächte Organismus zusätzlich von Bakterien befallen wird. In diesen Fällen kann eine Antibiotika-Einnahme sinnvoll sein.

Wichtig ist, laut Dr. Mercola, außerdem, dass der Virus zwar die Grippe-Symptome auslöst, er aber nicht der wirkliche Grund für die Krankheit ist. Stattdessen gehen die Heiserkeit, der Husten und die Halsschmerzen auf das geschwächte Immunsystem zurück. Die Forschung zeigt, dass die typischen Erkältungserscheinungen auch die Symptome eines Vitamin D-Mangels sein können. Denn ein geringes Vitamin D-Level schwächt das Immunsystem und macht uns anfällig für Erkältungen, Influenza oder andere Atemwegserkrankungen.

Es gibt viele Gründe für ein geschwächtes Immunsystem. Die Wichtigsten sind:

  • Vitamin D-Mangel
  • Eine Ernährung mit zu viel Zucker oder zu viel Getreide
  • Schlafmangel
  • Zu wenig Bewegung
  • Emotionaler Stress
  • Eine Kombination aus mehreren der genannten Faktoren

Vitamin D ist ein sehr effizientes Mittel gegen Krankheitserreger. Insgesamt 200 bis 300 verschiedene antimikrobielle Peptide (kleine Proteine) kann unser Organismus aus Vitamin D synthetisieren, um anschließend Bakterien, Pilze und Viren abzutöten. Vor allem im Winter sinkt das Vitamin D-Level aber auf einen ungesunden Tiefpunkt.

Eine Analyse der Blutwerte von 5.000 US-amerikanischen Kindern zeigte, dass jedes Fünfte an einem extremen Vitamin D-Mangel litt. Ein leichtes Defizit wiesen sogar mehr als 60 Prozent der unter 12-Jährigen auf (Mansbach J. M. et al.: Serum 25-hydroxyvitamin D levels among US children aged 1 to 11 years: do children need more vitamin D?; Pediatrics. 2009; 124(5); S. 1404-1410).

Zwar ist die beste Quelle für Vitamin D noch immer direktes Sonnenlicht, doch ist dies gerade während des dunklen Winters schwierig, wenn wir meist vor Sonnenaufgang zur Arbeit gehen und erst nach Sonnenuntergang wieder zurück kommen. Als weitere Möglichkeit böte sich ein regelmäßiger Besuch im Solarium an, was allerdings aufgrund des erhöhten Hautkrebsrisikos und der schnellen Alterung der Zellen immer mit Vorsicht zu genießen ist. Da bleibt in der kalten Jahreszeit also oft nur, Vitamin D mit dem Essen oder durch Nahrungsergänzungsmittel aufzunehmen.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass etwa 50 µg1 (2.000 IU2) pro Tag ausreichen, um den Körper vor Erkältungen zu schützen. In der Europäischen Union gilt aber – ähnlich wie in vielen anderen Ländern – die tägliche Zufuhr von 5 µg bei Erwachsenen als ausreichend. Dieser Richtwert scheint erschreckend niedrig und erklärt sicherlich auch, warum so viele Leute jedes Jahr im Winter mit Erkältungen zu kämpfen haben. Hinzu kommt, dass der Bedarf an Vitamin D bei unterschiedlichen Menschen auch sehr verschieden ausfällt. Können einige ihren Vitamin D-Wert schon bei 125 µg pro Tag aufrecht erhalten, benötigen andere die vier- bis sechsfache Menge, um gesund zu bleiben. Worauf diese Unterschiede beruhen, ist bisher nicht bekannt. Wer aber genau wissen möchte, wie viel Vitamin D er benötigt, dem bleibt nur ein Bluttest, wobei es teilweise sehr gute, aber auch andere sehr ungenaue Verfahren gibt.

1= µg               Mikrogramm (1.000 Mikrogramm entsprechen 1 Milligramm)

2= IU               Internationale Einheiten = International Units (meist willkürlich festgelegte Maßeinheit in der Medizin; 1 µg Vitamin D entspricht 40 IU)

Die ersten Anzeichen einer Erkältung – Was tun?

Wer ein leichtes Kratzen im Hals spürt oder eine laufende Nase bekommt, der sollte versuchen, das Immunsystem so gut es geht zu stärken, um die Erkältung oder die Grippe noch abzuwenden. Sinnvoll ist es, in dieser Zeit auf Zucker, künstlichen Süßstoff und verarbeitete Lebensmittel zu verzichten, um das Immunsystem nicht noch mehr zu schwächen. Außerdem ist es sehr wichtig, genügend frisches Wasser zu trinken, damit der Organismus alle Stoffwechselvorgänge optimal ausführen kann. Sobald wir die ersten Anzeichen spüren, ist aber nicht nur eine gesunde Ernährung, sondern ebenso ausreichend erholsamer Schlaf, wenig Stress und viel Bewegung – ohne sich dabei zu überanstrengen und den Köper noch mehr zu stressen –  wichtig.

Welche Lebensmittel sind besonders gut, um das Immunsystem zu stärken?

  • Rohmilch von Gras-gefütterten Kühen oder Molke
  • Vergorene Lebensmittel wie Sauerkraut oder Kefir
  • Rohe Eier von freilaufenden Hühnern
  • Rindfleisch Gras-gefütterter Tiere
  • Kokosnüsse und Kokosnussöl
  • Regionales Obst und Gemüse
  • Pilze wie Shiitake und Reishi
  • Knoblauch (wirkt antimikrobiell)
  • Kräuter und Gewürze wie Oregano, Kurkuma, Nelke und Zimt

Auch einige Nahrungsergänzungsmittel können helfen, das Immunsystem zu stärken. Sie sollten aber nur als Zusatz zu den oben empfohlenen Nahrungsmitteln eingenommen werden, statt diese zu ersetzen. Denn nur dann können sie wirkungsvoll helfen, das Abwehrsystem zu stabilisieren.

  • Vitamin C wirkt als Antioxidans
  • Oregano-Öl enthält das mikrobielle wirkende Carvacrol in großen Mengen
  • Bienenharz (Propolis) ist ein sehr starkes natürliches Antibiotikum, wirkt zusätzlich gegen Viren und Pilzbefall
  • Heißer Tee aus Holunderblüte, Pfefferminz, Schafgarbe, Wasserhanf, Linde und Ingwer; häufig getrunken wirkt er schweißtreibend, wodurch der Organismus die Krankheitskeime bekämpft.
  • Olivenblätterextrakt stärkt das Immunsystem

Dr. Mercola hat außerdem die erstaunliche Erfahrung gemacht, dass ein paar Tropfen einer dreiprozentigen Wasserstoff-Peroxid-Lösung (H2O2) – ins Ohr geträufelt – wahre Wunder bewirkt. Dabei ist es normal, dass es ein bisschen blubbert und sticht. Hört dies nach etwa fünf bis zehn Minuten auf, so kann die Flüssigkeit auf ein Tuch gegossen werden, um dann das zweite Ohr auf die gleiche Weise zu behandeln.

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Beitragsbild: Tharakorn Arunothai

Dieser Beitrag wurde am 13.4.2022 erstellt.

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