In 2022 durchlitten allein in den USA 21 Millionen Menschen mindestens einmal eine schwere depressive Phase, das sind immerhin 8,4 Prozent aller Erwachsenen:
https://www.nimh.nih.gov/health/statistics/major-depression/
Für die Betroffenen bedeutet eine solche depressive Stimmung unter anderem:
- Tiefe Traurigkeit und Melancholie
- Verlust des Interesses an allen Aktivitäten
- Ess- und Schlafstörungen
- Allgemeiner Energieverlust
- Fehlende Konzentrationsfähigkeit
- Zusammenbruch des Selbstwertgefühls
Jedes einzelne dieser Symptome wirkt sich oft sehr negativ auf das allgemeine Wohlbefinden, die Produktivität und die Beziehungen zu anderen Menschen aus. Bereits bei mittelschweren Depressionen ist professionelle Hilfe wie eine kognitive Verhaltenstherapie unumgänglich:
Doch so weit brauchen Sie es erst gar nicht kommen lassen, denn die Natur stellt uns eine Fülle von Verbindungen mit erstaunlich effektiven antidepressiven Wirkungen zur Verfügung:
Einige davon, die sich besonders gut bewährt haben, wollen wir Ihnen an dieser Stelle kurz vorstellen:
Safran
Das Gewürz wird schon seit über 4000 Jahren sehr geschätzt. Es enthält Verbindungen, die Einfluss auf verschiedene neurobiologische Mechanismen nehmen, unter anderem moduliert es Signalwege von Neurotransmittern und reguliert das Immunsystem, in dem es Entzündungen zurückdrängt, oxidativen Stress abbaut und die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Achse (HPA) stabilisiert:
Im Journal of Nervous and Mental Disease wird bestätigt, dass Safran bei leichten bis mittelschweren Depressionen sehr wohl eine gute Alternative zu synthetischen Antidepressiva darstellt.
Grüner Tee
Die im grünen Tee enthaltenen Katechine vermögen zumindest im Tiermodell depressive Symptome zu lindern. Als mögliche Erklärung kommt dafür eine Hemmung der Monoaminoxidase infrage. Bei Letzterer handelt es sich um ein Enzym, welches das Zusammenspiel der Neurotransmitter Dopamin, Serotonin und Noradrenalin im Gehirn reguliert:
Theanin ist eine Aminosäure im grünen Tee, die durch Stressabbau eine Neigung zu depressiven Verstimmungen gar nicht erst aufkommen lässt:
Ätherisches Lavendelöl
Es wird aus den Stielen und Blüten der Lavendelpflanze gewonnen. Es enthält über 160 gesundheitsfördernde Verbindungen. Silexan® ist ein proprietäres ätherisches Lavendelöl, das in Deutschland zur (oralen) Behandlung von Angstzuständen zugelassen ist. Auch hat sich die Aromatherapie mit Lavendel gut gegen die Symptome der Depression bewährt:
Kakao / dunkle Schokolade
Obwohl der Verzehr von kakaoreichen Produkten die Stimmung kurzfristig verbessert, ist dunkle Schokolade sogar mit einem geringfügigen Risiko verbunden, dass sich depressive Symptome verstärken können. Allerdings wurde durch eine Studie von 2012 gezeigt, dass 50 Gramm dunkle Schokolade (70 Prozent Kakao-Anteil), die nur drei Tage hintereinander verzehrt wurden, depressive Stimmungen eindeutig verbessert haben:
Kakao enthält viele Polyphenole, die die Eigenschaft besitzen, die Stimmung aufzuhellen, oxidativen Stress abzubauen und Entzündungen entgegenzuwirken:
Omega-3-Fettsäuren
Mäßiger Verzehr von Fisch und/oder eine Nahrungsergänzung beispielsweise mit Eicosapentaensäure (EPA) oder Docosahexaensäure (DHA) kann die Symptome der Depression deutlich lindern:
Dahinter verbirgt sich sehr wahrscheinlich die entzündungshemmende Wirkung von Omega-3-Fettsäuren. Fakt ist, dass fast die Hälfte aller depressiven Menschen einen signifikant erhöhten Spiegel von proinflammatorischen Zytokinen aufweist. Diese sind wiederum an der Regulierung der HPA-Achse und dem Neurotransmitter-Stoffwechsel beteiligt:
Probiotika
Da die Darmflora (Darmmikrobiota) und das Zentralnervensystem (ZNS) über die Gehirn-Darm-Mikrobiom-Achse kommunizieren, ist es sehr naheliegend, dass die Stimmung mit nützlichen Darmbakterien verbessert werden kann.
Dazu gibt es zum Beispiel eine Studie, an der zehn Patienten in ihrer akuten Episode einer Major Depression (MDD) mitgewirkt haben. Mit einer achtwöchigen Einnahme von Probiotika konnten die depressiven Symptome sowie die Schlafqualität und die Angstzustände deutlich verbessert werden:
Eine weitere Studie mit 40 MDD-Patienten, die 90 Tage lang Probiotika zu sich nahmen, lieferte ganz ähnliche Ergebnisse. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Studie der medizinischen Universität Tabriz (Iran) aus dem Jahre 2021, die in „Current Pharmaceutical Biotechnology“ veröffentlicht wurde:
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